Die 3. Klasse der Grundschule Ebenhausen war voll dabei,
als Steffen Beutert von der Feuerwehr in den Unterricht kam
Quelle:
www.mainpost.de, Bereich Regional Lkr. Bad
Kissingen - Ebenhausen, Autor: Werner Vogel
Brandschutzerzieher Steffen Beutert von der Feuerwehr
Ebenhausen zeigt der 3. Klasse ein Foto, auf
dem ein Bügelbrett in Flammen
steht: 'Ihr seid allein, was macht ihr jetzt'? Schon fliegen die
Finger
hoch: Luca meint: 'Rennen und Mama holen', Fabian hat viele
Abenteuerbücher gelesen und schlägt
vor, mit der Taschenlampe Morsezeichen zu
geben. Lilly widerspricht ihm ganz cool: 'Da musst du 112
wählen und die
Feuerwehr rufen.'
Um die Kinder spielerisch mit den Gefahren des Feuers
vertraut zu machen, steht in der Grundschule
Ebenhausen in dieser Woche sechs
Mal das Thema Brandschutzerziehung auf dem Stundenplan.
Wie erkenne ich
potenzielle Brandursachen, wie kann ich sie beseitigen? In theoretischen und
praktischen Einheiten wird den Schülern aufgezeigt, wie schnell ein Feuer
ausbrechen kann, wie
man das verhindert und wenn doch einmal etwas passiert
wie man sich richtig verhält und einen
korrekten Notruf absetzt.
Beutert ist
geschult und weiß die Faszination seiner Erscheinung in Schutzkleidung
geschickt in den
Unterricht mit Frage und Antwortspiel einzubringen. In den
ersten Stunden hat er anhand des
Verbrennungsdreieckes erklärt, wie Feuer entsteht, wie es gelöscht werden kann und welche
zahlreichen Gefahren Feuer mit
sich bringt. Können Spaghetti brennen? Womit lösche ich die Pfanne
mit heißem
Fett? Und warum soll ich den Stecker ziehen, bevor ich Wasser auf das
Bügeleisen
schütte? Anschaulich und kindgerecht beantwortet Steffen Beutert
alle Fragen.
Löschtank neben der Schule
Die Ausrüstung der Feuerwehr kennen lernen, eine
Atemschutzmaske in die Hand nehmen, ins
Feuerwehrauto steigen und einen
Schlauch anfassen, das alles fasziniert die Schüler und sie sind
mit Eifer bei
der Sache, wenn der Mann in Uniform ihnen zeigt, dass unmittelbar neben der
Schule ein
Löschtank mit 100 000 Liter Wasser unter dem Rasen versteckt ist. Ziel
des Unterrichts ist, die
Gefahren eines Feuers besser einschätzen und den
Kindern die Angst vor einem Notfall überwinden
zu helfen, erklärt Marius Mayer,
der als Lehramtsanwärter die Brandschutzerziehung begleitet.
Kinder sollten schon früh lernen, wie sie Hilfe holen
oder einen Notruf absetzen können. Und so wird
geübt, worauf es ankommt, wenn
am anderen Ende sich die Rettungsleitstelle Schweinfurt meldet.
Harry vergisst
die Hausnummer zu nennen, Claudio sagt, er wohnt in Eltingshausen, legt aber
auf
bevor er sagt, in welcher Straße er sich befindet. Sanela nennt ihren
Namen, beschreibt was passiert
ist und wo sie sich befindet. Beifall von der
Klasse und vom Feuerwehrmann, der den freundlichen
Herrn der Rettungsleitstelle
spielt, gibt's für alle drei: 'Ihnen muss die Angst genommen werden, bei
einem Notfall bei Polizei oder Feuerwehr anzurufen, das ist Zweck der
Übung', sagt Beutert.
Immer mehr Kinder wollen jetzt mit der Feuerwehr
telefonieren. Die Aufgabe wird erschwert: 'Wie
viel Personen sind betroffen'
oder 'ihr müsst auch Rückfragen zulassen'. Nick und Samira machen das
schon ganz ordentlich. Aber beim nächsten Unterricht gilt es, allein in einem
anderen Raum zu
telefonieren. 'Da bereiten wir den Schülerinnen und
Schülern richtig Stress', meint der erfahrene
Feuerwehrmann, 'aber
das kann überlebenswichtig sein'.